Das Fahrzeug verfügt über eine fest verbaute Feuerlöschkreiselpumpe mit automatischer Druckregelung die 3.500l Wasser pro Minute fördern kann, welches entweder über den integrierten 2400l fassenden Löschwassertank, aus Hydranten oder aus offenen Gewässern entnommen werden kann. Die Pumpe kann sowohl im Stand als auch während der Fahrt (Pump and Roll) genutzt werden.
Die Abgabe des Löschwassers erfolgt über zwei B-Abgänge je Fahrzeugseite sowie einem C-Schnellangriff mit einem Formstabilen Schlauch.
Zur erweiterten Ausstattung des Fahrzeugs gehört neben der üblichen Beladung eines HLF20 eine Rettungssäge sowie ein Motortrennschleifer, neben einem Greifzug auch zwei 1,8t Kettenzüge, eine kompakte Teleskopleiter, vollumfängliche Ausrüstung für Verkehrsunfälle sowie Gewässernotfälle und zwei Chiemseepumpen die bei Unwetterlagen schnell und effektiv vollgelaufene Keller vom Wasser befreien können.
Zur Wasserabgabe wurde auch ein mobiler Wasserwerfer verlastet, welcher vom Vorgängerfahrzeug übernommen werden konnte und Ausrüstung speziell für Vegetationsbrände verlastet.
Neben den üblichen Plätzen für Atemschutzgeräteträger im Mannschaftsraum entgegen der Fahrtrichtung verfügt das Fahrzeug ebenso über zwei Pressluftatmer in Fahrtrichtung für den Sicherheitstrupp sowie ein Pressluftatmer im Beifahrersitz.
Es wurde eine Grundausstattung für die Einsatzstellenhygiene untergebracht, welches neben dem ausziehbaren Hygieneboard mit einem Wasserhahn nebst Seifen- und Desinfektionsmittelspender die Keimverschleppung nach Einsätzen jeglicher Art vermeiden soll, um somit die Mitglieder und ihre Familien zu schützen.
Für Einsätze in der Dunkelheit verfügt das Fahrzeug neben einer effizienten LED-Umfeldbeleuchtung für den Nah- und Fernbereich in der Fahrzeugkontur über einen pneumatischen Lichtmast mit 126.000 Lumen welcher über die Lichtmaschine des Fahrzeugs betrieben wird. Ebenso stehen tragbare Lichtquellen zur Verfügung, die an keine feste Stromversorgung gebunden sind.
Die Versorgung des Einsatzstellenstrom erfolgt mittels einem über den Fahrzeugmotor angetriebenen Stromerzeuger (EPS-Anlage) mit einer Dauerleistung von 5 kVA. Die im Fahrzeug verbauten Steckdosen werden sowohl über die EPS-Anlage als auch über die Fremdstromeinspeisung versorgt. Somit ist die Ladung der mitgeführten Geräte auch ohne hohen Aufwand bei länger anhaltendem Stromausfall gewährleistet.
Die Fremdeinspeisung für Strom erfolgt über einen kombinierten Stecker, welcher das Fahrzeug am Standort auch mit Druckluft für die Bremsanlage versorgt, um ein sofortiges Ausrücken des Fahrzeugs zu gewährleisten. Neben den Gerätschaften werden hierüber auch die Fahrzeugbatterien geladen.
Aufgrund der ländlichen Lage wurde das Fahrzeug mit einer ausführlichen Ausrüstung zur medizinischen Versorgung ausgestattet, um den Rettungsdienst bestmöglich unterstützen zu können oder bis zu dessen Eintreffen die Erstversorgung zu gewährleisten. Zudem wird hierdurch den ehrenamtlichen Mitgliedern die hauptberuflich im Rettungsdienst tätig sind adäquates Material zur Verfügung gestellt.
Die Beschaffung hat mit Beginn der Planungsphase bis zur Fahrzeugabnahme knapp 3 ½ Jahre in Anspruch genommen und wurde ehrenamtlich von 3 Mitgliedern des Standort Marienfeld, wovon 2 bei Berufsfeuerwehren tätig sind, sowie der Wehrleitung durchgeführt. Für die Herstellereinweisung reisten weitere Mitglieder nach Luckenwalde nach um als Multiplikator bei der Fahrzeugeinweisung am Standort zur Verfügung zu stehen.
Das Fahrzeug ersetzt ein 25 Jahre altes Löschgruppenfahrzeug LF10 welches den Anforderungen einer leistungsstarken freiwilligen Feuerwehr an einem Außenstandort mit breit gefächerten Einsatzszenarien nicht mehr gerecht wurde.
Neben dem Fahrzeugalter und dem dadurch erreichten Ende der Nutzungsdauer bot das Fahrzeug kein Aus- und Umbaupotential mehr für die benötigte Beladung, für das taktische vorgehen und die heutigen Anforderungen an eine angemessene Arbeitsplatzergonomie.
Das Fahrzeug wurde nach erfolgter Einweisung der Mitglieder des Standort Marienfeld und der Übernahme von Ausrüstungsgegenständen des Vorgängerfahrzeug am 28.06.2025 in Dienst gestellt.
Fahrgestell:
MAN TGM19.320 BB (Baujahr: 2025) | |
Zulässiges Gesamtgewicht: | 18t |
Aufbau: | Rosenbauen |
Feuerlöschkreiselpumpe: | FPN10-3500 mit einer Förderleistung von 3500l/min bei 10bar Ausgangsdruck |
Löschmittelvorrat: | 2400l Wasser |
Ausstattung: |
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Besatzung: | 1/7 = 8 Feuerwehrleute |
Funkrufname: | Florian Much 2-HLF20-1 |