Aktuell wird deutschlandweit die Funktechnik vom alten Analogfunk auf den neuen Digitalfunk umgestellt.
Hier einige Vorteile des Digitalfunks:
- Alle Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) verwenden die selbe Technik.
- Funkgespräche sind, im Gegensatz zum Analogfunk, abhörsicher.
- Verloren gegangene oder gestohlene Funkgeräte können gesperrt werden. Ein Missbrauch ist dadurch unmöglich.
- Die Leitstellen können einzelne Funkgeräte oder ganze Funkkreise zusammenschalten, so dass in Großschadenslagen eine ungehinderte Kommunikation zwischen den einzelnen BOS möglich ist.
- Soll ein Fahrzeug zur überörtlichen Hilfeleistung fahren, kann die Leitstelle das Funkgerät des Fahrzeugs schon auf den entsprechenden Funkkreis umstellen. Hierdurch wird das Personal entlastet, das nun nicht mehr lange nach dem richtigen Kanal suchen muss.
- Die Abhörsicherheit wird auch dadurch gewährleistet, dass neue Funkgeräte erst mit einer Sicherheitskarte vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) ausgestattet werden müssen. Diese Karten werden nur auf Antrag zugeteilt. Außerdem müssen hinterher sowohl die Karte als auch das Funkgerät erst für den jeweiligen Funkkreis freigeschaltet werden.
- Die Übertragung von Daten zwischen Leitstelle und Funkgeräten ist möglich, ohne das dabei der laufende Funkverkehr gestört wird.
- Für Fahrzeugfunk und Einsatzstellenfunk werden keine unterschiedlichen Funkgeräte mehr benötigt - jedes Funkgerät kann zwischen den einzelnen Betriebsarten umgeschaltet werden.
- Alle Frequenzen, die nicht in das übliche Frequenzspektrum der menschlichen Sprache fallen, werden ausgefiltert. Selbst wenn jemand neben einer laufenden Pumpe steht und einen Funkspruch absetzt, hört der Empfänger nur die Sprache - nicht den Lärm der Pumpe.
Wenn die Digitalfunknetze vollständig ausgebaut sind, dann wird es sicher noch weitere nützliche Funktionen geben. Im Ausland ist man da teilweise schon einige Schritte weiter: In den skandinavischen Ländern und in den USA sind die Fahrzeuge mit PCs ausgestattet, über die zum einen Daten mit der Leitstelle ausgetauscht werden können, die aber zum anderen auch die Navigation zum Einsatzort übernehmen. Lassen wir uns also überraschen, was da in Zukunft noch auf uns zukommt...
Im Rhein-Sieg-Kreis wird ebenfalls sukzessive auf den Digitalfunk umgestellt. Der Fahrzeugfunk wird schon digital abgewickelt. Analogfunkgeräte sind zwar noch vorhanden, aber sie dienen nur noch als Rückfallebene oder zur Kommunikation mit Einheiten aus benachbarten Landkreisen, die noch nicht digital funken.
Der Einsatzstellenfunk läuft vorerst noch über Analogfunkgeräte. Aber auch hier ist eine Umstellung auf Digitalfunkgeräte absehbar.
Die Alarmierung im Rhein-Sieg-Kreis erfolgt zwar schon digital, aber immernoch im analogen Funknetz. Aber durch moderne Verschlüsselungsmethoden wird auch hier der Datenschutz gewahrt. Durch Alarmierungstechniken wie z.B. der Express-Alarm wird die benötigte Zeit für Alarmierungen verkürzt. Gerade bei Großschadenslagen ergibt sich hierdurch ein enormer Zeitvorteil gegenüber der herkömlichen digitalen Alarmierung.